Vorkehrungen und Reaktionsmöglichkeiten im Pandemiefall
Ihr Nutzen:
Im Seminar “Krisenmanagement: Pandemie-Manager” lernen Sie als Projektmitarbeiterin und -mitarbeiter im Falle einer Pandemie, Stabsarbeit zu leisten und Pandemieschutzpläne für Unternehmen auf gesetzlicher Grundlage (IfSG, ArbSchG, DGUV Vorschrift 1, BioStoffV, ArbStättV, BGI 5097) zu erstellen. Das Thema Pandemie wurde lange Zeit nicht als Prioritätsthema im Bevölkerungsschutz oder auch im betrieblichen Krisenmanagement gesehen. Die seit Frühjahr 2020 andauernde SARS-COVID-19-Pandemie („Corona-Virus“) macht es für Unternehmen erforderlich, die bestehenden Pandemie- und Hygieneschutzkonzepte (nach § 36 IfSG) neu zu bewerten und vorhandene Unterlagen zu optimieren (DGUV Vorschrift 1, § 6, 21,22). Der Arbeitgeber ist dabei Verantwortlicher im Bereich des Arbeitsschutzes (§ 3 ArbSchG, § 21 Abs. 1 SGB VII). Dieser sollte im Falle einer Pandemie einen Pandemie-Manager benennen, der Vorkehrungen und Reaktionsmöglichkeiten planen soll. Als geschulter Pandemie-Manager können und sollen Sie dabei Aufgaben in den Phasen „Prävention“, der laufenden „Intervention“ bis hin zur anstehenden „Postvention“ federführend übernehmen und so die Geschäftsleitung und öffentliche Verwaltungen entlasten. Sie lernen, das Gefährdungspotenzial der jeweiligen Tätigkeit unter Beachtung der Umstände des Einzelfalls zu bewerten. Im Falle des Coronavirus ist konkret zu prüfen, bei welchen Arbeitsabläufen erhöhte Infektionsrisiken bestehen und ob die zu treffenden Maßnahmen dem Stand der Technik entsprechen und sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt werden. Insofern werden Sie auch mit den Regelungen im "SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard" des BMAS vertraut.
Neben klassischen Elementen im Notfall- und Krisenmanagement erlernen Sie Kenntnisse über Entstehung und Verlauf von Epidemien und Pandemien sowie Unterweisungen zur Erstellung von Pandemieplänen und Hygieneschutzmaßnahmen. Darüber hinaus erlangen Sie Fähigkeiten und Fertigkeiten der Infektionshygiene sowie Hilfen zum frühzeitigen Erkennen von Schadenslagen und angepassten Vermeidungsstrategien.
Sie erhalten hiermit einen Qualitätskurs, der von der TÜV Nord Akademie in enger Zusammenarbeit mit namhaften Experten ausgerichtet wird. Für interessierte und engagierte angehende Führungskräfte stellt dieses Seminar ein wichtiges Ausbildungs- und Vertiefungs-/Weiterbildungselement dar.
Teilnehmerkreis:
Der Qualitätslehrgang ist als „High-Level-Seminar“ ausgelegt und wendet sich an qualifizierte Seiteneinsteiger und bereits erfahrene Projektmanager als auch an Projektmitarbeiter, die in Unternehmen in Notfallstäben und in Verwaltungen in öffentlichen Verwaltungs-/Krisenstäben eingesetzt sind und die mit der Aufgabe zur Fortführung und Umsetzung eines Pandemieplans und von Hygieneschutzmaßnahmen beauftragt werden.
Inhalt:
1. Tag
Grundlagen des Notfall- und Krisenmanagements • Definitionen • Begriffsklärungen • Aufbau und Systematik
Grundlage: DGUV (VBG-Fachwissen) – Leitfaden für die Notfall- und Sicherheitsorganisation
Besonderheit eines Notfall- und Krisenmanagements in Epidemien und Pandemien gegenüber dem "normalen" Krisenmanagement in Schadenslagen (Unfälle, Störungen, Unwetterlagen sowie Terrorbedrohungen".
Die Schadensart kommt langsam und man sieht und spürt es nicht, die Wirkung ist aber dann sehr stark und trifft alle Mitarbeiter des Unternehmens, der Verwaltung sowie der Besucher.
Erfahrungen aus früheren Epidemien und Pandemie (weltweit und speziell in Deutschland), hier der "Spanischen Grippe" von 1918-1920, der "Asiatischen Grippe" der 1960er Jahre sowie der "Hongkong-Grippe" (1986-1970. Vergleich zu Grippewellen in den letzten Jahrzehnten
Besonderheiten der Epidemien und Pandemien und Auswirkungen auf Notfallstäbe von Unternehmen und Krisen-/Verwaltungsstäbe von Kommunen/Landkreisen.
Aufbau und Struktur von Stäben und zur Rolle des "Pandemie-Manager" in den Phasen "Prävent on", "Intervention" und "Postvention"
Anforderungen an die Stabsarbeit von Notfallstäben (von Unternehmen) und Krisen-/Verwaltungsstäben (der öffentlichen Hand) - Grundlagen der speziellen Stabsarbeit - Arbeiten im Stab unter Pandemie-Schutzauflagen - Personalmanagement und Materialmanagement - Arbeiten und Schutzmasken, Handschuhe und Schutzbrillen mit einer Praxisfortführung und "kleinem Anziehtest" für alle Teilnehmer - Führen von speziellen "Thematischen Karten" und Listen - Der Lagevortrag zur Unterrichtung (LVU) und Hilfen zur Abwägung von Handlungsoptionen als Lagevortrag zur Vorbereitung einer Entscheidung (LVE)
Vorführung einer Einspielung aus einer früheren Übung mit Beobachtung durch die Teilnehmer und gemeinsame Diskussion," pro" und "contra" als kleine "Manöverkritik" mit Optimierungsvorschlägen" (zeitabhängig)
2. Tag
Rechtliche Grundlagen zur Gewährleistung der Unversehrtheit von Personen im Kontext zu Epidemien und Pandemien • Arbeitsschutzgesetz • DGUV Vorschriften • Infektionsschutzgesetz • Corona-Schutz-Verordnungen der Länder • BGB, StGB, OWiG, etc.
3. Tag
Grundlagen für die Erstellung eines Hygienekonzeptes und Hygieneschutzmaßnahmen • Basiswissen der Hygiene • Inhalte eines Hygienekonzeptes
Voraussetzungen:
Teilnemer sollten aus dem Bereich der Projektarbeit kommen, die in Unternehmen in Notfallstäben fundierte oder erste Eindrücke gesammelt haben.