Als Qualitätsmanager unterstützen Sie die Unternehmensleitung bei strategischen Entscheidungen mit qualifizierten Prozessdaten. Ein systematisches Prozessmanagement liefert qualitätsrelevante Daten, die Ihnen die Leistungsfähigkeit Ihres Qualitätsmanagements und den Reifegrad Ihrer Organisation aufzeigen.
Im 1. Teil unserer Veranstaltung Qualitätsmanager werden Ihnen unter Berücksichtigung der DIN EN ISO 9004 die Methoden und Techniken für die Organisationsentwicklung ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, Kundenorientierung und Innovationsfähigkeit vermittelt. Eine Methode der DIN EN ISO 9004 ist die Selbstbewertung. Sie eignet sich für die Betrachtung eines Prozesses oder eines Themenfeldes und ergänzt somit die systematische Informationsgewinnung durch Audits, kann diese aber nicht ersetzen. Sie lernen, dass die Selbstbewertungsmethode vor allem dazu dient, Stärken und Verbesserungspotenziale zu identifizieren sowie Maßnahmen zu generieren. Die Balanced Scorecard (BSC) dient zur Definition beziehungsweise Umsetzung einer ganzheitlichen Unternehmensstrategie. Sie kennen die Perspektiven (Kunden-, Prozess-, Finanz- und Mitarbeiterperspektive) und können eine BSC entwickeln und mit der Managementbewertung verknüpfen. An dieser Stelle Ihrer Ausbildung stellen wir Ihnen Überlegungen zur Verknüpfung von Qualitätsleistung und Finanzen vor. Sie kennen die 10er-Regel der Qualitätskosten und die klassische Einteilung der qualitätsbezogenen Kosten in Fehlerkosten, Prüfkosten und Fehlerverhütungskosten sowie den modernen Ansatz qualitätsbezogener Kosten, Kosten der Übereinstimmung (geplante Kosten) und Kosten der Abweichung (nicht geplante Kosten).
Sie haben bereits in der Qualitätsbeauftragten-Ausbildung den Prozessgedanken auf Basis der DIN EN ISO 9001 kennengelernt. In der Veranstaltung Qualitätsmanager zeigen wir Ihnen, wie Sie Prozesskennzahlen aus der Unternehmensstrategie ableiten und diese zur Bewertung der Wirksamkeit und der Effizienz der Prozesse anwenden. Eine sehr pragmatische und wirksame Methode, Prozesse zu verbessern, ist die Wertstromanalyse. Ziel ist es, die Durchlaufzeit, die Qualität und die Kosten zu verbessern. Sie kennen die Vorgehensweise der Erfassung und Analyse von Wertströmen. Die Prozessfähigkeit hängt von dem richtigen Einsatz der Werkzeuge zur Problemlösung ab. Anhand von praxisnahen Beispielen wird Ihnen der richtige Umgang mit den Problemlösungswerkzeugen, wie zum Beispiel 8-D-Report, Pareto-Diagramm und Poka Yoke, aufgezeigt. Im weiteren Verlauf der Prozessanalyse und -steuerung werden statistische Kennzahlen eingesetzt. Sie kennen die statistischen Grundlagen und können diese auf die Prozessergebnisse anwenden.
Die Inhalte dieser Veranstaltung basieren auf dem Leitfaden zur Zertifizierung von Qualitätspersonal, welcher an das EOQ-Regelwerk angelehnt und von der DAkkS anerkannt ist.
Teilnehmerkreis:
Die Ausbildung zum Qualitätsmanager (TÜV) richtet sich an: - Qualitätsbeauftragte (TÜV) mit Zertifikatsabschluss - Qualitätsbeauftragte mit vergleichbarem Abschluss - Qualitätsbeauftragte, die einen Abschluss als Qualitätsauditor (TÜV) entsprechend dem EOQ-Regelwerk (bzw. akkreditiertes Personenzertifikat) anstreben; der Qualitätsmanager ist ein Qualifikationsschritt hierfür - Inhaltlich interessierte Personen, die Kenntnisse zu Problemlösungs- und Prozessverbesserungsmethoden erwerben möchten (ohne Zertifikatsabschluss)
Inhalt:
Grundkonzept der Selbstbewertung und Vorgehen - Selbstbewertungskriterien auswählen und Selbstbewertungsmethode definieren - Datenmaterial und Informationen sammeln, Bewertung vornehmen - GA: Navigationsübung ISO 9001 - GA: Vorstellung der Fallstudie "Autohaus Schrauber"
DIN EN ISO 9004 – Leiten und Lenken für den nachhaltigen Erfolg, Reifegrad einer Organisation - Strategie und Politik - Ressourcen- und Prozessmanagement - Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung - Verbesserung, Innovation und Lernen - GA: Umsetzung der ISO 9004-Anforderungen - GA: SWOT-Analyse
Excellence-Modell der EFQM als Grundlage zur Selbstbewertung
Balanced Scorecard (BSC) - Prinzipien, Entwicklung und Perspektiven - Qualitätsbezogene Kosten - GA: BSC für das "Autohaus Schrauber" entwerfen
Prozessmanagement - Unternehmensprozesse und deren Wechselwirkungen identifizieren (Flussdiagramm, Turtle) - GA: Prozesslandschaft und Turtle-Diagramm erstellen - Prozesse messen, regeln und verbessern (Kennzahlen und Wertstrom-Management) - GA: Prozesskennzahlen - Prinzipien des Business-Outsourcings
Statistik - Grundbegriffe (variable und attributive Merkmale) - Deskriptive und induktive Statistik - GA: AQL Stichprobennahme
8-D-Report zur Problemlösung - GA: Durchführung eines 8-D-Reports
Werkzeuge zur Problemlösung - 7 W-Fragen und 5 Why - GA: 5 Why-Übung - Pareto- und Ishikawa-Diagramm - GA: Erstellung eines Ishikawa-Diagramms - Affinitäts- und Matrixdiagramm - Paarweiser Vergleich - Poka Yoke
GA: Gruppenarbeiten zur Verbesserung der Umsetzungskompetenz am Beispiel des fiktiven Unternehmens "Autohaus Schrauber" (können gruppenangepasst variieren)
Voraussetzungen:
Abgeschlossener Lehrgang Qualitätsbeauftragter (TÜV) oder vergleichbarer Abschluss eines anerkannten Bildungsträgers
Hinweise:
Die Ausbildung besteht aus zwei Teilen. Nach dem Besuch beider Teile können Sie eine Prüfung ablegen. Für die Teilnahme an der Prüfung ist eine separate Anmeldung erforderlich, es entstehen zusätzliche Prüfungsgebühren. Nach bestandener Prüfung erhalten Sie ein Zertifikat der Personenzertifizierung der TÜV NORD Akademie.